Jànos Nàdasdy
Geboren 1939 in Ungarn. Beginn des
Kunststudiums in Budapest. Nach dem Aufstand 1956 das Land verlassen und über
Wien nach Uruguay ausgewandert. Studium an der Akademie der Schönen Künste in
Montevideo. 1962 Rückkehr nach Europa. Fortsetzung und 1970 Abschluss des
Studiums in der Werkkunstschule Hannover in der Abteilung freie Malerei und
freie Grafik. Ausstellungen seit 1969.
Farbstiftzeichnungen, Druckgrafik,
Objekte, Aktionen wie z.B. Leine-Entrümpelungen, Denkmal für
gefallene Künstler am Hohen Ufer oder Waldfrieden 2000 vor dem Nds.
Ministerium für Wissenschaft und Kunst, heute auf dem Hof des Hannover
Kollegs/Abendgymnasium.
Die Bunkerbauten habe ich in solchen Ausmaßen
zum ersten Mal 1972 an der Westküste Dänemarks erlebt. Das Eckige und Kantige,
das Schwere und Brutale vor einer grandiosen Küstenlandschaft war für mich der
erste überwältigende Eindruck, der ästhetische Anstoß. Ich habe jene
Betonmonumente menschlichen Wahnsinns nicht allein als Spuren eines sinnlosen
Krieges gesehen, die sie zweifelsohne sind, sondern sie sind mir, sinnbildlich,
die in ad absurdum gesteigerte Hybris menschlichen Denkens und Handelns
geworden und das Anmaßende schlechthin.
Umspült vom Meer und in Schieflage halb
versunken im Küstensand oder in Dünen versteckt, erschienen mir diese Bunker
wie Betonsarkophage, in denen man – dem Feind eine Falle stellend – sich
einrichtete, sich sicher wähnte, die dann doch schließlich zur eigenen Falle
wurden. Diese Doppelsinnigkeit, ja Doppelbödigkeit von totalem Schutz, der zur
Isolation und Entfremdung führt, war u.a. ein inhaltlicher Gesichtspunkt meiner
gestalterischen Auseinandersetzung mit dem Thema Bunker. Ein Thema, das an
Aktualität nichts eingebüßt hat.
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